Innsbruck Ärzte gesucht, die es noch gar nicht gibt
Orthopädie und Unfallchirurgie gehen künftig gemeinsame Wege. Was in der Übergangszeit zu einigen Kuriositäten führt.
Etwas, das für den Klinischen Vizerektor der Medizin-Universität, Gustav Fraedrich, durchaus Sinn macht, da es ohnehin viele Überschneidungen gegeben habe. Nicht einmal die Unterscheidung zwischen akut Verletzten (Unfall) oder chronisch Kranken (Orthopädie) sei letztlich als Trennung geeignet gewesen.
Dennoch, beruhigt Fraedrich, würden derzeit keine Stationen fusioniert oder eine der Kliniken aufgelöst. „Wir haben keinen Zeitdruck. Alles kann in kleinen Schritten gemacht werden.“ Für die Planung, wie die Fächer langsam zusammengeführt und wann dann alles definitiv zusammengelegt wird, gebe es eigene Arbeitsgruppen. „Und die arbeiten friktionsfrei“, betont der Vizerektor.
Da die Übergangsfristen sehr großzügig angesetzt wurden, wird es auch keinen Streit darüber geben, welcher der beiden Chefs nun dem neuen Bereich vorstehen wird. Da sowohl Michael Blauth (Unfall) und Martin Krismer (Orthopädie) in drei bzw. vier Jahren in Pension gehen, wird dann einfach nur ein Nachfolger für beide gesucht werden.
Doch so ganz entspannt können die Umstellung nicht alle sehen. So werden schon jetzt Posten für den neuen Facharzt ausgeschrieben, den es frühestens in sechs Jahren gibt. So lange nämlich dauert die Ausbildung, die gestern erstmals begonnen hat.
Und wer bereits Facharzt in einem der beiden Gebiete ist, der muss in nächster Zeit eine zwölfmonatige Zusatzausbildung im jeweils anderen Fach absolvieren, um dem neuen Anforderungsprofil zu entsprechen. An der Klinik kein so großes Problem, weil hier die Ärzte einfach für das Jahr tauschen können.
An Krankenhäusern, wo es bislang nur einen der beiden Bereiche gegeben hat, stellt das die Belegschaft und das Haus aber vor große Herausforderungen, weil diese Ärzte dann für ein Jahr weg müssen.
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